Name: Dr. Franz Höchtl
Alter: 49
Berufsbezeichnung/Job: Dezernent
Firma: Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue
Im Wendland seit: Februar 2016
Aufgewachsen in: Neustadt a. d. Waldnaab (Bayern)
Wohnhaft in: Bleckede
Zur Schule gegangen in: Neustadt a. d. Waldnaab (Bayern)
Ausbildung/Studiengang: Agrarbiologie
Wie lange heute Morgen zur Arbeit gebraucht? 30 Minuten
Hallo Franz, du bist seit 2016 Dezernent bei der Biosphärenreservatsverwaltung...
Dr. Franz Höchtl: Genau. Nach dem erfolgreichen Bewerbungsverfahren wechselte ich von der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz in Schneverdingen und arbeite jetzt in Hitzacker.
Schneverdingen – also kommst du eigentlich aus südlicheren Gefilden?
Aufgewachsen bin ich in Neustadt an der Waldnaab, einer kleinen Kreisstadt in Bayern. Der Ort liegt im Oberpfälzer Wald, in der Nordostecke des Freistaats. Der Landkreis ist vergleichsweise strukturschwach und ländlich geprägt. Die Landschaft ist abwechslungsreich und vielfältig, gut mit dem Wendland vergleichbar. Verglichen mit Freiburg im Breisgau, wo ich 13 Jahre lang lebte und arbeitete, würde ich Neustadt eher als ein „großes Dorf“ bezeichnen.
Dann ist es dir hier nicht zu abgelegen und ländlich?
Nein, da ich sehr gerne draußen und zudem ein Natur- und Gartenliebhaber bin, finde ich es hier keineswegs langweilig. Wenn man neu ist, gibt es ohnehin immer vieles zu entdecken. Die Landschaft bietet Raum, Ruhe und viele Möglichkeiten der Erholung und Freizeitgestaltung. Will man in die Stadt, liegen Uelzen, Lüneburg und Hamburg in erreichbarer Nähe. Wo also liegt das Problem?
Wohl wahr!Was gefällt dir im Wendland dann besonders?
Zuerst möchte ich den Begriff „Wendland“ etwas weiter fassen und mich auf den gesamten Landkreis Lüchow-Dannenberg beziehen. Vor diesem Hintergrund kann ich sagen, dass mir die abwechslungsreiche Landschaft, die mir gerade dort, wo sie hügeliger ist, wie etwa zwischen Neu Darchau und Hitzacker, oder um den Hohen Mechtin und Höhbeck, sehr gut gefällt. Zudem mag ich das reiche kulturelle Angebot, wie etwa die Musiktage in Hitzacker, die Kulturelle Landpartie und einige der kultigen Lokale mit ihrem leckeren Essen und der Kleinkunst, die dort geboten wird. Besonders schätze ich auch die Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit einiger Wendländer, die mir den Start in der neuen Umgebung leichter gemacht haben.
Also gab es keine Hürden beim Ankommen?
Die größte Hürde bestand tatsächlich darin, eine passende Wohnung zu finden. Da sich das Biosphärenreservat in seiner Fläche auf die Landkreise Lüchow-Dannenberg und Lüneburg erstreckt, war der Suchraum recht groß. Trotzdem dauerte es einige Zeit, bis wir eine schöne Wohnung mit Garten gefunden hatten.
Was hat dich an deinem neuen Job besonders gereizt?
Mich fasziniert das fachlich sehr breite und abwechslungsreiche Aufgabenfeld in einem Biosphärenreservat, d. h. in einem Großschutzgebiet, das eine Modellregion für nachhaltige Entwicklung sein möchte, in dem es darauf ankommt, die Bedürfnisse von Mensch und Natur in Einklang zu bringen. Gereizt hat mich zudem die Perspektive, die Entwicklung der besonderen, von der UNESCO „geadelten“ Landschaft der Elbtalaue im Rahmen meiner Tätigkeit mitgestalten zu können.
Was vermisst du im Wendland, was aus deiner alten Heimat?
Eigentlich vermisse ich hier nichts. Ein wenig anstrengend finde ich manchmal die weiten Wege, die man zurücklegen muss, wenn man etwa zu einem Facharzt, in manche Fachgeschäfte oder ins nächste Hallenbad möchte. Und aus der alten Heimat: In erreichbarer Nähe liegende Möglichkeiten zum Wintersport und grundsätzlich den Schnee im Winter (der jedoch dort leider auch immer seltener wird).
Und deine Tipps fürs Ankommen im Wendland sind:
Neugierig sein, auf die Menschen zugehen und bei der Wohnungssuche geduldig bleiben.
ZUM BETRIEB
Was gefällt dir an der Arbeit bei der Biosphärenreservatsverwaltung?
Das breite, anspruchsvolle Aufgabenfeld, insbesondere die intensive Zusammenarbeit von Regionalentwicklung, Naturschutz- und Landschaftspflege, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit in einem vielseitigen Team. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen – Langeweile Fehlanzeige.
Kannst du einschätzen, wie viele Rückkehrer / Zugezogene es dort ca. gibt?
Der überwiegende Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommt ursprünglich nicht aus dem Wendland bzw. dem Landkreis Lüchow-Dannenberg. Viele sind zugezogen, wohnen zum Teil auch in den Nachbarlandkreisen aus denen sie nach Hitzacker pendeln.
Aus welchen Bereichen stammen die „Fachkräfte“?
Bezüglich der Berufsausbildung sind wir ein recht buntes Völkchen, darunter Absolventinnen und Absolventen verschiedener Lehrberufe des „grünen Bereichs“, zudem Verwaltungsfachleute sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit akademischem Abschluss, vornehmlich der Biologie, der Landespflege sowie der Agrar-, Forst- und Umweltwissenschaften.
Sind zurzeit Stellen bei euch frei?
Bei uns gibt es immer wieder vakante Stellen, die wir auf unserer Homepage veröffentlichen (unter www.elbtalaue.niedersachsen.de).
ÜBER DAS UNTERNEHMEN
Die Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue wurde 1998 für die Betreuung des Schutzgebietssystems Elbetal eingerichtet. Seit dem 1.Januar 2005 ist sie eine eigenständige, dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz unterstellte Landesbehörde mit Sitz im Alten Rathaus in Hitzacker. Von dieser zentralen Stelle aus nehmen 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in drei Fachbereichen ein breit gefächertes Aufgabenspektrum wahr. Der Verwaltung steht ein aus 20 Mitgliedern bestehender Biosphärenreservatsbeirat zur Seite. Er wirkt bei der Erhaltung und Entwicklung des Gebietes mit. Behörden, Körperschaften und Verbände sind in ihm vertreten. Die Biosphärenreservatsverwaltung ist unter anderem Untere Naturschutzbehörde im Gebietsteil C des Biosphärenreservats und arbeitet in dieser Funktion eng mit den Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg zusammen.
Die Aufgaben der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue ergeben sich vor allem aus dem Biosphärenreservatsgesetz sowie dem Bundes- und dem niedersächsischen Naturschutzgesetz.
Sie ist verantwortlich für:
• die Entwicklung nachhaltiger Landnutzungsformen,
• den Schutz der Natur und der genetischen Ressourcen,
• Forschung und Umweltbeobachtung sowie,
• Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit.